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ACP-Tendo wende ich jetzt regelmäßig seit über 3 Jahren zur konservativen und operativen Behandlung von Sehnenverletzungen an. Operativ setze ich ACP-Tendo vor allem bei Sehnenrekonstruktionen ein, bei denen wiederholte ACP-Infiltrationen post OP sinnvoll, aber für den Patienten voraussichtlich schmerzhaft, sind. Dazu gehören beispielsweise Rekonstruktionen der distalen Bizepssehne, der Quadrizeps-, Achilles- und der Peronealsehnen.
Die Verletzung ereignete sich im Juni 2019 bei einer Alltagsbewegung ohne erkennbares Trauma. In der Vorgeschichte wurde der Patient wiederholt von seinem Orthopäden mit Kortisoninfiltrationen im Bereich der Achillessehne behandelt. Nebenerkrankungen umfassen eine Adipositas Grad 2, eine Hypercholestrinämie und eine arterielle Hypertonie. Beruflich ist der Patient als Anwalt tätig. Seine sportliche Belastung besteht aus 1 - 2 Einheiten Golf pro Woche. |
![]() MRT Achillessehnenruptur 1 |
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MRT-Befund OSG rechts vom 4.6.2019: Komplette, transmurale Ruptur der Achillessehne, knapp oberhalb des kalkanearen Ansatzes mit leichter Refraktion – die Dehiszenz beträgt 2,5 cm – und perifokalen Einblutung sowie ödematösen Veränderungen. Sonst altersentsprechend unauffälliger Befund. Nur geringe degenerative Veränderung des OSG, des USG und der Fußwurzelgelenke. Keine Bandverletzung keine Fraktur nachweisbar, keine Osteolysen. TherapieFür den Folgetag wurde eine Achillessehnenrekonstruktion mit dem SpeedBridge-Verfahren geplant. Bei erhöhten Risikofaktoren für eine Reruptur bei vermutlich schlechtem Zustand des Sehengewebes durch die Vorbehandlung mit Kortison, die Adipositas und eine potentiell verringerte Mikrozirkulation wird dem Patienten die Option einer intraoperativen ACP-Tendo-Therapie angeboten. Der Patient stimmt dem Therapievorschlag zu und der Eingriff wird wie geplant durchgeführt. |
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NachbehandlungDie Nachbehandlung erfolgt in einem hohen Aircast Walker mit einer Fersenerhöhung für 6 Wochen. Unterarmgehstützen werden für 2 Wochen mit einer 50 % Entlastung verwendet. In der Spitze des L-förmigen OP-Zugangs entwickelt der Patient eine Wundheilungsstörung, die zum Ende der 4. Woche abheilt. Die Achillessehne wurde postoperativ regelmäßig sonographisch kontrolliert. Es zeigten sich dabei keine Auffälligkeiten.
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AutorDr. Markus Klingenberg ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit den Zusatzbezeichnungen Sportmedizin, Manuelle Medizin und Notfallmedizin. |
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