In der im AJSM veröffentlichten Metaanalyse aus dem Jahr 2018 setzten sich Andriolo et al. zum Ziel, basierend auf der bestehenden Evidenz, die beste konservative Behandlungsmöglichkeit des Patellaspitzensyndroms zu identifizieren1. Die Autoren werteten 70 Studien, darunter 29 randomisiert kontrollierte Studien, mit insgesamt 2.530 Patienten aus. Zu den in der Literatur am besten charakterisierten Behandlungsmöglichkeiten gehören exzentrisches Training, Schockwellentherapie und PRP-Therapie, die miteinander verglichen wurden. Aufgrund der zahlreichen PRP-Studien konnte darüber hinaus noch eine Einzelinjektion mit Mehrfachinjektionen gegenübergestellt werden. Andriolo et al. kamen zu dem Ergebnis, dass das exzentrische Training kurzfristig (< 6 Monate) am effektivsten ist, langfristig aber (> 6 Monate) Mehrfachinjektionen von PRP den besten Behandlungserfolgt erzielen und daher eine geeignete Therapie für die Behandlung des Patellaspitzensyndroms darstellen. In einem weiteren Review aus dem Jahre 2014 fassten Jeong et al. die Evidenz hinsichtlich PRP beim Patellaspitzensyndrom zusammen2. Dieser Übersichtsartikel basiert auf 15 Studien, die nach dem PRISMA-Prinzip ausgewählt wurden, darunter zwei randomisierte Studien. Auch hier kamen die Autoren zu dem Ergebnis, dass die Applikation von PRP beim Patellaspitzensyndrom eine wirksame Methode ist und das Potential hat, den Patienten die Rückkehr zu ihren täglichen Aktivitäten, Sport und Arbeit zu ermöglichen.
In einer randomisierten Studie aus dem Jahr 2015, verglichen Zayni et al. die Wirksamkeit von 1 vs. 2 ACP-Injektionen3. In dieser Studie konnte eine Verbesserung der Symptome bei knapp 77 % der Patienten erzielt werden. Die zweimalige Verabreichung von ACP im zweiwöchigen Abstand war der einmaligen zudem signifikant überlegen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen auch Charousset et al., die 28 Athleten mit 3 ACP-Injektionen im wöchentlichen Abstand behandelt hatten4. Alle Patienten wurden zuvor erfolglos mit alternativen konservativen Methoden behandelt. Die anschließende ACP-Therapie ermöglichte 75 % dieser Patienten zu ihrem ursprünglichen Leistungsniveau innerhalb von 3 Monaten zurückzukehren, welches bis zur finalen Zweijahreskontrolle bestand. Somit stellt die konservative Behandlung mit ACP im Vergleich zu operativen Eingriffen (arthroskopisch oder offen) eine echte Alternative beim Patellaspitzensyndrom dar. Die in der Literatur beschriebene Wirksamkeit von chirurgischen Interventionen liegt bei lediglich 50 - 70 %.
1 Andriolo L et al: Nonsurgical Treatments of Patellar Tendinopathy: Multiple Injections of Platelet-Rich Plasma Are a Suitable Option. Am J Sports Med. 2018 Mar
2 Jeong DU et al: Clinical Applications of Platelet-Rich Plasma in Patellar Tendinopathy. Biomed Res Int. 2014:249498
3 Zayni R et al: Platelet-rich plasma as a treatment for chronic patellar tendinopathy: comparison of a single versus two consecutive injections. Muscles Ligaments Tendons Journal. 2015; 5(2): 92 – 98
4 Charousset C et al: Are multiple platelet-rich plasma injections useful for treatment of chronic patellar tendinopathy in athletes? a prospective study. Am J Sports Med. 2014 Apr;42(4):906-11
Andriolo L et al: Nonsurgical Treatments of Patellar Tendinopathy: Multiple Injections of Platelet-Rich Plasma Are a Suitable Option. Am J Sports Med. 2018 Mar
Jeong DU et al: Clinical Applications of Platelet-Rich Plasma in Patellar Tendinopathy. Biomed Res Int. 2014:249498
Zayni R et al: Platelet-rich plasma as a treatment for chronic patellar tendinopathy: comparison of a single versus two consecutive injections. Muscles Ligaments Tendons Journal. 2015; 5(2): 92 – 98
Charousset C et al: Are multiple platelet-rich plasma injections useful for treatment of chronic patellar tendinopathy in athletes? a prospective study. Am J Sports Med. 2014 Apr;42(4):906-11